Mein Großvater hatte sein Leben lang Hühner – Puttchen, wie er sie bis heute noch nennt. Inzwischen ist Opa 94 Jahre alt. Sein größter Wunsch war es, uns und unserem Hof Hühner zu schenken. Somit fuhren wir im April 2018 mit ihm zum Geflügelhof Grawe um 10 Hühner zu holen.

Im Frühjahr 2020 haben wir uns einen Hahn angeschafft. Sein Name ist Herrmann. Als wir ihn zu uns holten, ging es ihm nicht so gut. Sein Kamm und seine rechte Kralle waren verletzt und eigentlich war er schon für den Suppentopf bestimmt. Mit viel Sorgfalt, Einzelhaltung und ein wenig Blauspray ging es ihm nach einiger Zeit wieder besser. Herrmann ist äußerst engagiert und weckt uns im Sommer ab 4 Uhr morgens kräftig.

Frisches Wasser

Hühner sind sehr reinliche, saubere Tiere und daher auch sehr penibel was Wasser betrifft. Dieses sollte täglich frisch sein. Am besten empfiehlt sich so eine Hühnertränke, so bleibt das Wasser immer sauber. Im Winter muss man darauf achten, dass das Wasser nicht gefroren ist.

Der Trog

Der Trog sollte lang sein und von beiden Seiten zugänglich. Außerdem empfiehlt es sich eine Stange darüber anzubringen, damit die Damen nicht im Trog und im Futter stehen. Unseren Trog hat auch Opa selber aus ein paar Brettern gebaut

Der Stall

Die neue Unterkunft der Damen sollte der alte Hühnerstall sein. Wir wollen kurz aufzählen, was man bei der Hühnerhaltung beachten sollte: Wie alle Tiere brauchen auch Hühner ein Dach über dem Kopf und vertragen keine Zugluft.

Das Futter

Wir füttern unsere Hühner mit einer fertigen Körnermischung zwei mal am Tag. Im Winter bekommen sie Grünkohl. Ansonsten lieben sie auch aufgeweichte Brotreste (gut auswringen, nicht nass in den Trog geben), gekochte Kartoffel- oder Mittagsreste, Salat, Gras von der Wiese. Man sollte darauf achten, dass der Trog vor der nächsten Fütterung immer leer ist. Und wie bei allen Tieren findet man schnell heraus, was sie mögen und was nicht.

Die Sitzstange

Hühner lebten ursprünglich auf Bäumen. Entsprechend schlafen sie auch erhöht auf Sitzstangen. Die Sitzstangen sollten hüfthoch sein, gut befestigt, stabil und auf zwei unterschiedlichen Höhen. Hühner haben eine Hackordnung bzw. Rangordnung – einige Mitglieder der Gruppe sitzen oben und andere unten.
Noch ein Hinweis zu den Stangen: diese sollten weder rund noch eckig mit scharfen Kanten sein. Ideal sind schmale Leisten (25-35mm) bei denen die Kanten abgehobelt sind.

Das Ausmisten

Wie schon erwähnt: Hühner sind recht saubere Tiere. Der Kot fällt unter der Sitzstange an, der Rest des Stalls bleibt größtenteils sauber. Unter den Sitzstangen haben wir ein Blech gelegt. Das erleichtert das Ausmisten alle zwei bis drei Wochen.

Die Hühner Klappe

Unsere Hühner leben im Freien und verlassen tagsüber ihren Stall durch diese Klappe – wann immer sie wollen. Sobald es hell ist, lassen wir die Gemeinschaft raus. Mit Einbruch der Dunkelheit gehen die Hühner selbstständig rein und platzieren sich nebeneinander auf der Sitzstange. Das erleichtert das Durchzählen vor dem Schließen der Klappe sehr.
Übrigens: „Mit den Hühner aufstehen und mit ihnen ins Bett gehen“ heißt im Sommer tatsächlich 6 Uhr morgens: Luke auf! Wem das auf Dauer zu früh ist: es gibt auch automatische Luken mit Schaltuhr.

Licht

Hühner benötigen ausreichend Licht, am besten natürlich Tageslicht. Das Licht bestimmt ihren Tagesablauf und die Anzahl der gelegten Eier. Deshalb sind die zwei großen Fenster im Stall ideal.

Die Nester

Die Nester können ein paar Zentimeter über dem Boden nebeneinander in Reihe oder auch übereinander angeordnet sein. Bei letzterem hilft ein kleines Brett vor der oberen Etage als Anflughilfe, bevor sie sich ins Netz setzen. Das Nest sollte mit Stroh ausgelegt sein. Unsere 4 Nester hat Opa aus einem alten Schrank und ein paar Brettern zusammengebaut. Sie reichen bei 10 Hühner völlig aus

Unsere Hühner leben unter freiem Himmel mit viel Auslauf. Sie können den ganzen Tag vor sich hin scharren.

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