Tomaten sind von unserem täglichen Esstisch nicht wegzudenken. Sie belegen sogar Platz eins in der verzehrten Menge von Gemüse in Deutschland. Insgesamt gibt es über 2.500 Sorten und ständig kommen neue Züchtungen dazu. Man erhält die roten, gelben, orangen, violetten und gestreiften Früchte inzwischen ganzjährig in den Supermärkten. Dabei weiß wohl inzwischen jeder, dass die im Winter für teuer Geld gekauften, blassen und wässrigen Tomaten mehr oder minder nach nichts schmecken.

Tomatenzucht ist kein Hexenwerk. Genau aus diesem Grund wollen wir in diesem Beitrag den Anbau von Tomatenpflanzen einmal von Anfang bis Ende beschreiben: Anzucht, Pflanzen, Pflege und Ernte.

Anzucht

Für die Anzucht haben wir diverse Sorten bei Samenbau Nordost – Biosaatgut aus Meckpomm und Brandenburg im November bestellt. Das getrocknete Saatgut wird von der Firma ab Mitte Februar verschickt. Wir nutze kleine Torftöpfe, die wir zu 2/3 mit unserer Lehmerde vom Feld und mit 1/3 Saaterde aus dem Baumarkt füllten. Je Topf nicht mehr 2 Körner ein paar Millimeter unter die Erdschicht legen. Tomaten sind Lichtkeimer und dürfen daher nicht zu tief ins Erdreich gesteckt werden.

Die Töpfe bleibe vorerst im warmen Zimmer, am besten in der Nähe der Heizung und vor einem Fenster, damit sie genügend Licht bekommen.

Wichtig ist, dass der Boden immer feucht gehalten wird. Letztlich reicht es aber, wenn man einmal am Tag gießt. So lange noch kein Pflänzchen zu sehen ist, macht sich so ein Wassersprüher am besten, damit die Erde nicht ausgespült wird. In diesem Beispiel haben wir 6 Sorten versucht.

Nach 20 Tagen war es dann soweit und die Keimblätter waren zu sehen.

4 Wochen später haben wir die gut entwickelten Pflanzen auf den Balkon gestellt. Sie müssen sich nun an den Unterschied von Tag- und Nachttemperaturen gewöhnen. Viel muss hier nicht getan werden, außer fleißig gießen.

Pflanzen

Weitaus arbeitsintensiver war die Vorbereitung des Feldes: Nachdem der Bauer Sebastian den Boden mit schwerem Gerät umgegraben hat, haben wir die restlichen Grasnarben entfernt, die Erde geglättet und Beete angelegt.

Tomaten im Korb

Im Mai waren die Pflanzen groß genug um vom damals noch städtischen Balkon aufs Land zu verfrachten. Hier – in der freien Natur – sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht im Mai noch recht hoch. Also ließen wir die zarten Pflänzchen für zwei Tage und zwei Nächte unter freiem Himmel erst einmal stehen.

Tomaten im Freiland

Endlich war es soweit: Die Tomaten Pflanzen wurden in den aufgelockerten, vom Unkraut befreiten, gut gewässerten, lehmigen Boden gepflanzt.

Tomaten im Korb

Damit sich die Wurzeln besser entfalten können, haben wir die Torftöpfe vorher etwas aufgerissen damit die Pflanzen besser Wurzeln bilden können.

Tomaten im Freiland

Es ist Ende Juni: die kleinen Pflanzen haben sich bestens entwickelte. Innerhalb kürzester Zeit wuchsen sie zu stattlichen Pflanzen heran.

Tomaten im Korb

Tomaten bilden im Laufe der Zeit viele Seitensträngen aus. Fast jede Verzweigung bildet in der Kehle eine neue Sprosse. Hier sollte man kompromisslos vorgehen und die kleinen Triebe sofort entfernen. Es bringt nichts, dieses Seitentriebe wachsen zu lassen. Eine ertragreiche Tomatenpflanze hat im Idealfall einen Haupttrieb.

Tomaten im Freiland

Ab Mitte Juli bildeten sich die ersten Blüten an der Pflanze.

Tomaten im Korb

Tomaten sollten immer mit genügend Abstand (um die 70-90 cm zueinander) gepflanzt werden. Sie brauchen mehr Platz als meist gedacht.

Pflege und Ernte

Tomaten im Freiland

Anfang August zeigen sich die ersten Früchte.

Tomaten im Korb

Die heranwachsenden Früchte sind schwer und bringen die Triebe leicht zum abbrechen. Die Pflanze sollte an bestimmten Stellen mit Draht an der Rankhilfe befestigt werden.

Tomaten im Freiland

Noch besser sind solche Klammern, da sie die Pflanze nicht einschnüren und verletzen.

Tomaten im Korb

Eine Tomatenpflanze möchte hoch hinaus. Ist das Ende der Rankhilfe erreicht sollte die Spitze abgeschnitten werden.

Tomaten im Freiland

Noch ein Hinweis zum gießen:
Tomaten sollten grundsätzlich immer unten am Stamm gegossen werden. Wenn möglich auch gern mit Regenwasser. Zum Ende des Sommers vertragen die Früchte immer weniger den Regen. Die Früchte platzen leichter auf oder faulen gar. Wir hatten unsere Pflanzen unter freien Himmel gepflanzt und dank des trockenen Sommers eine große Ernte.

Tomaten im Korb

Endlich: Mitte August war es dann soweit. Die Tomaten waren reif. Wir hatten Mühe die Menge zu konservieren, zu verschenken oder einfach selbst zu essen. Von der großen Fleischtomate bis zur gelben Dattel-Tomate sind alle Sorten wunderbar gewachsen.

Der Geschmack von eigenen sonnengereiften Tomaten ist einmalig. Übrigens wachen Tomaten auch wunderbar auf dem Balkon. Einfach mal ausprobieren.

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